Pfle­ge­sach­leis­tun­gen: Hil­fe in der ambu­lan­ten Pflege

Wir bie­ten Ihnen im Fol­gen­den die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen rund um die Pfle­ge­sach­leis­tun­gen, die Sie zur ambu­lan­ten Pfle­ge bei Ihrer Pfle­ge­kas­se gel­tend machen können:

Anders als die Bezeich­nung “Sach­leis­tung” viel­leicht ver­mu­ten lässt, han­delt es sich bei Pfle­ge­sach­leis­tun­gen nicht um Sach­ge­gen­stän­de wie Hand­schu­he, Des­in­fek­ti­ons­mit­tel oder ande­re Pfle­ge­hilfs­mit­tel, son­dern um pfle­ge­ri­sche Leis­tun­gen von einem ambu­lan­ten Pflegedienst

Pfle­ge­sach­leis­tun­gen sind laut Defi­ni­ti­on im elf­ten Sozi­al­ge­setz­buch (SGB XI, § 36) pfle­ge­ri­sche Maß­nah­men in der häus­li­chen Pfle­ge, auf wel­che Pfle­ge­be­dürf­ti­ge ab Pfle­ge­grad 2 Anspruch haben. Die monat­li­chen Kos­ten für die­se Pfle­ge­sach­leis­tun­gen im häus­li­chen Umfeld (in Abgren­zung zu einem Pfle­ge­heim bei­spiels­wei­se) über­nimmt die Pfle­ge­kas­se. Dazu zäh­len laut SGB:

  • kör­per­be­zo­ge­ne Pflegemaßnahmen
  • pfle­ge­ri­sche Betreuungsmaßnahmen
  • Hil­fe bei der Haus­halts­füh­rung / häus­li­che Pflegehilfe

Das Ziel ist es, mög­li­che Beein­träch­ti­gun­gen der Fähig­kei­ten und der Selbst­stän­dig­keit der Pfle­ge­be­dürf­ti­gen zu behe­ben und zu ver­hin­dern, dass sich ihr Zustand verschlechtert.

Wer Anspruch auf Pfle­ge­sach­leis­tun­gen hat, ist eben­falls gesetz­lich gere­gelt: Als Vor­aus­set­zung muss zunächst ein Antrag auf Pfle­ge­grad bei der Pfle­ge­ver­si­che­rung vor­lie­gen. Wel­chem Pfle­ge­grad ein/e Pflegebedürftige/r zuge­teilt wird, ergibt sich aus der Begut­ach­tung durch den Medi­zi­ni­schen Dienst, kurz MD (frü­her auch Medi­zi­ni­scher Dienst der Kran­ken­kas­sen, MDK).

Alle Pfle­ge­be­dürf­ti­gen, die min­des­tens Pfle­ge­grad 2 zuge­ord­net wer­den, kön­nen finan­zi­el­le Unter­stüt­zung von der Pfle­ge­kas­se oder die Über­nah­me der Kos­ten des Pfle­ge­diens­tes bis zu einem bestimm­ten Höchst­be­trag erwarten.

Pfle­ge­be­dürf­ti­ge mit Pfle­ge­grad 1 kön­nen jedoch vom Ent­las­tungs­be­trag Gebrauch machen.

Pfle­ge­sach­leis­tun­gen Tabelle

Wel­cher finan­zi­el­le Betrag den Pfle­ge­be­dürf­ti­gen zusteht, ist nach Pfle­ge­grad gestaf­felt, wie Sie unse­rer Pfle­ge­sach­leis­tun­gen Tabel­le ent­neh­men können:

Pfle­ge­grad Pfle­ge­sach­leis­tun­gen / Monat
Pfle­ge­grad 1: 0 Euro
Pfle­ge­grad 2: 724 Euro
Pfle­ge­grad 3: 1363 Euro
Pfle­ge­grad 4: 1693 Euro
Pfle­ge­grad 5: 2095 Euro

Für vie­le Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge stellt sich die zen­tra­le Fra­ge, wel­che Pfle­ge­leis­tun­gen zu den Pfle­ge­sach­leis­tun­gen zäh­len und somit von der Pfle­ge­ver­si­che­rung über­nom­men wer­den. Pfle­ge­sach­leis­tun­gen kön­nen bei­spiels­wei­se fol­gen­de Tätig­kei­ten im All­tag beinhalten:

  • kör­per­be­zo­ge­ne Pfle­ge­maß­nah­men (z. B. Kör­per­pfle­ge wie Duschen, An- und Auskleiden)
  • pfle­ge­ri­sche Betreu­ungs­maß­nah­men (z. B. Betreu­ungs­leis­tun­gen wie Spaziergänge)
  • Hil­fe bei der Haus­halts­füh­rung / haus­wirt­schaft­li­che Tätig­kei­ten (z. B. Mahl­zei­ten zube­rei­ten, Woh­nung reinigen)

Vie­le der oben genann­ten Pfle­ge­leis­tun­gen zäh­len zur Grund­pfle­ge. Ambu­lan­te Pfle­ge­diens­te kön­nen in bestimm­ten Pfle­ge­si­tua­tio­nen wei­te­re Leis­tun­gen erbrin­gen (wie die Tages- oder Nacht­pfle­ge, Ver­hin­de­rungs­pfle­ge oder Kurz­zeit­pfle­ge), für die dann zusätz­lich finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bei der Pfle­ge­kas­se bean­tragt wer­den kann.

Bei Pfle­ge­sach­leis­tun­gen han­delt es sich um zweck­ge­bun­de­ne Beträ­ge, die dazu die­nen, den ambu­lan­ten Pfle­ge­dienst für sei­ne pro­fes­sio­nell erbrach­ten Pfle­ge­leis­tun­gen zu bezah­len. Die Abrech­nung hier erfolgt direkt zwi­schen Pfle­ge­dienst und Pflegekasse.

Pfle­ge­geld hin­ge­gen wird den Betrof­fe­nen als Geld­leis­tung aus­ge­zahlt, wenn die häus­li­che Pfle­ge pri­vat über­nom­men wird, bei­spiels­wei­se von pfle­gen­den Ange­hö­ri­gen, Nach­barn oder Freun­den. Pfle­ge­geld ist somit als finan­zi­el­ler Aus­gleich oder Aner­ken­nung für den Auf­wand der Pfle­ge gedacht. Wie bei den Pfle­ge­sach­leis­tun­gen auch ist der Bezug von Pfle­ge­geld an den Pfle­ge­grad gekop­pelt: Anspruch dar­auf haben Pfle­ge­be­dürf­ti­ge mit Pfle­ge­grad 2 oder höher.

Pfle­ge­sach­leis­tun­gen wer­den von pro­fes­sio­nel­len Pfle­ge­diens­ten oder Pfle­ge­kräf­ten (Ein­zel­per­so­nen) erbracht, die von der Pfle­ge­ver­si­che­rung aner­kannt und zuge­las­sen sind. Sie kön­nen als Leis­tungs­er­brin­ger die Dienst­leis­tun­gen direkt mit der Pfle­ge­kas­se abrech­nen. Die Basis dafür bil­det in der Regel ein soge­nann­ter Ver­sor­gungs­ver­trag, den die Pfle­ge­diens­te mit der Pfle­­ge- oder Kran­ken­ver­si­che­rung abge­schlos­sen haben. In einem sol­chen ver­pflich­ten sich die Anbie­ter ambu­lan­ter Pfle­ge gewis­se Stan­dards (z. B. hin­sicht­lich Qua­li­tät der Pfle­ge, Leis­tun­gen, Ein­zugs­ge­biet, in wel­chem der Pfle­ge­dienst tätig ist etc.) einzuhalten.

Mit jedem Monats­en­de ver­fal­len die Pfle­ge­sach­leis­tun­gen, die nicht aus­ge­schöpft wur­den. Wer­den gene­rell kei­ne Leis­tun­gen von aner­kann­ten Pfle­ge­kräf­ten / einem ambu­lan­ten Pfle­ge­dienst erbracht, erhal­ten die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen kei­ne Pfle­ge­sach­leis­tun­gen. Dann wird Pfle­ge­geld für die häus­li­che Pfle­ge durch Ange­hö­ri­ge oder Bekann­te in Höhe des Betra­ges aus­ge­zahlt, der den Betrof­fe­nen gemäß Pfle­ge­grad zusteht.

Sofern Pfle­ge­be­dürf­ti­ge den Ihnen zuste­hen­den Betrag der Pfle­ge­sach­leis­tun­gen nicht voll­stän­dig nut­zen (z. B. weil Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge die Pfle­ge über­neh­men), wird antei­lig Pfle­ge­geld für die häus­li­che Pfle­ge ausgezahlt.
In die­sem Fall spricht man von Kom­bi­na­ti­ons­leis­tun­gen / Kom­bi­na­ti­ons­pfle­ge, denn es werden

  • Pfle­ge­sach­leis­tun­gen = Pfle­ge­leis­tun­gen von einem ambu­lan­ten Pfle­ge­dienst und
  • Pfle­ge­geld = Finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für pri­va­te Pfle­ge­per­so­nen (z. B. pfle­gen­de Angehörige)

mit­ein­an­der kombiniert.

Zudem exis­tiert ein Umwand­lungs­an­spruch: Pfle­ge­sach­leis­tun­gen kön­nen in Betreu­ungs- und Ent­las­tungs­leis­tun­gen umge­wan­delt wer­den. 40 Pro­zent der Pfle­ge­sach­leis­tun­gen wer­den dann gezielt für Hil­fe im Haus­halt oder die Betreu­ung Pfle­ge­be­dürf­ti­ger (z. B. bei Demenz) auf­ge­wen­det. Auf die­se Wei­se kön­nen Per­so­nen, die weni­ger Pfle­ge und viel­mehr Unter­stüt­zung und Betreu­ung zuhau­se benö­ti­gen, die Pfle­ge­sach­leis­tun­gen eben­falls best­mög­lich nut­zen und ihren Eigen­an­teil an Kos­ten sol­cher Dienst­leis­tun­gen sen­ken. In Kom­bi­na­ti­on mit dem monat­li­chen Ent­las­tungs­be­trag lässt sich so bei­spiels­wei­se gut eine Haus­halts­hil­fe oder eine Betreu­ungs­dienst für meh­re­re Stun­den im Monat finanzieren.

Pfle­ge­sach­leis­tun­gen stel­len in der ambu­lan­ten Pfle­ge eine wich­ti­ge Säu­le zur Siche­rung der Pfle­ge dar und sind für vie­le pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge eine wich­ti­ge Ent­las­tung. Ambu­lan­te Pfle­ge­diens­te wie wir von Pfle­ge­Plus kön­nen bestimm­te Pfle­ge­leis­tun­gen erbrin­gen und rech­nen die­se direkt mit der Pfle­ge­kas­se ab.

Sie möch­ten eben­falls Pfle­ge­sach­leis­tun­gen bezie­hen? Dann set­zen Sie sich mit uns in Ver­bin­dung: Wir schau­en gemein­sam anhand Ihrer indi­vi­du­el­len Pfle­ge­si­tua­ti­on, wo Sie Hil­fe benö­ti­gen und wie Sie die Pfle­ge­sach­leis­tun­gen best­mög­lich nut­zen kön­nen. Wir freu­en uns auf Sie!